WAS IST DIE SCHULE?!

Eine Quelle täglicher Wunder!

Wenn ein kleines, schmutziges, verdrecktes Kind aus der Gosse den Weg zu uns findet, und ich ihm lächelnd sage: „Du liebes kleines Mädchen, du süßes Bürschlein, weißt du denn nicht, wie geschickt und begabt du bist? In fünf Jahren wirst du in Budapest auf einer schönen Feier singen und tanzen, und alle werden dir lächelnd applaudieren!! Und ich werde sehr stolz auf dich sein!” Da schaut mich das Kind mit weit geöffneten Augen an, und vielleicht glaubt es mir gar nicht. Ich darf nicht verzweifeln! Gott erschafft keine Ausschussware! Das Kind sieht sich so, wie es meine Augen widerspiegeln! Wenn es mich anblickt und merkt, dass ich ihm Glauben und Vertrauen entgegenbringe, dann wird es sich immer mehr so sehen, wie es sich in meinen reinen, lächelnden Augen erblickt!! Der gute Pädagoge weicht nicht zurück. Er glaubt dem Kind nicht, dass es schlecht ist, nichts taugt und nichts werden kann! Der Lehrer beginnt voller Wohlwollen, die Kinder zu formen, und sein beharrlicher Glaube wird das Kind immer mehr stärken und ermutigen, bis es sich langsam und vorsichtig auf die eigenen Füße stellt, erwachsen wird und mit seiner Darbietung den anderen Freude bereitet! Das Wichtigste und Wertvollste einer Schule ist der strahlend reine und ermutigende Blick eines guten Pädagogen! Wenn der Lehrer an sich selbst und an den Sinn seiner Mühen glaubt, seinen Kollegen, seiner Schule vertraut, dann besteht jede Aussicht auf ein schönes und erfolgreiches Schuljahr! Wenn aber kein lebendiger Glaube in den Blicken der Lehrer und Erzieher leuchtet, wenn das Kind zu ihnen hinaufschaut und nur eine müde Erbitterung findet statt froher Zuversicht, dann nützt die beste Schulausrüstung nichts. Es wird kein Haus voller Wunder sein!!

Jesus Christus baute nicht auf seine Hilfsmittel, sondern auf die Menschen, die sein himmlischer Vater erschafft! Und Sein grenzenloser Glaube voller Vertrauen stellte nicht nur die Kranken und Lahmen auf die Beine, sondern auch Zachäus, und Maria Magdalena, und auch Saulus, der vom Pferd gestürzt war!! Jesus vertraut Seinen Brüdern. Sein wundertätiger Glaube an uns entlässt uns ins neue Schuljahr!! Ich bete von ganzem Herzen: Möge des Heilands Glaube und Vertrauen wie ein zweischneidiges Schwert in unser Herz dringen und uns aufrütteln, damit wir diese Kinder vom ersten Schultag an mit Seinem Glauben und Vertrauen aufnehmen!

Mit herzlichen Grüßen,

Pater Csaba

Budapest, 14. September 2015